Von Vancouver geht es mit dem Zug nach Bellingham und von da mit der Fähre in 2 Tagen und 3 Nächten nach Juneau, der Hauptstadt Alaskas.

- Ketchikan
- Juneau
- Anchorage
- Homer
- Whittier / Valdez
- McCarthy / Kennicott
- Denali Highway
- Denali, Fairbanks und Anchorage
6. – 9.6.: Die Reise nach Alaska beginnt in Bellingham – wir gehen Freitagnachmittag auf die Columbia, eine Fähre des Alaska Marine Highway, mit der wir die nächsten 2 Tage und 3 Nächte durch die Inside Passage nach Juneau fahren werden.
Zur Info, Alaska wurde erst 1867 von den Russen für 7,2 Mio US Dollar verkauft und erst 1959 wurde Alaska zum 49. Bundesstaat der USA. Der bekannte Klondike-Goldrausch hat 1896/1897 im Yukon Territory angefangen und im Norden Alaskas, in Prudhoe Bay wurde 1968 das größte Ölfeld Amerikas entdeckt.
Vorher waren dort in erster Linie russische Jäger vor allem an den Küsten … neben den Ureinwohnern Alaskas, den Eskimos (Inuit und Yupik) oder den Aleuten und Indianern (u.a. Tlingit und Athabasken), die schon seit vielen Tausend Jahren im hohen Norden Amerikas leben.
Die Inside Passage führt zwischen dem Festland von Kanada und Vancouver Island und vielen weiteren kleinen Inseln immer weiter in den Norden hoch.
Ketchikan
8.6.: Wir sind heute in Ketchikan für einen kurzen Stopp bevor wir dann Morgen in Juneau ankommen.
Ketchikan selber ist ein netter kleiner Ort mit ca. 8.000 Einwohnern… wird auch Lachshauptstadt Amerikas genannt. Sie haben hier Ende des 19. Jahrhunderts mit einer Lachsfabrik angefangen und Anfang des 19. Jahrhunderts sogar mit einer Konservenfabrik. … Bis zu 5 Kreuzfahrtschiffe landen täglich während der Saison zwischen Mai und September in Ketchikan, wo dann bis zu 10.000 Touristen in die kleine Stadt einfallen.
Wir sind etwas erschrocken, als wir 4 Kreuzfahrtschiffe gezählt haben🙈
Am Ketchikan Creek ist der Ort mit den Häusern auf Pfählen gegründet worden.
Juneau
9.6.: morgens um 5:45 Uhr Ankunft in Juneau bei etwas trübem, regnerischem Wetter. Andrew hat seinen Freund Arnold organisiert, der uns von der Fähre abgeholt hat. Ein sehr netter Typ und auch seine Frau Molly ist sehr sympathisch! Arnold hat uns für die Tage in Juneau seinen kleinen Toyota Yaris überlassen – mega nett von ihm. Er hat mit uns noch eine kleine Stadtrundfahrt gemacht und die knapp 33.000 Einwohner zählende Hauptstadt von Alaska gezeigt…. und davor noch einen jungen Schwarzbären 😊
Wir waren dann auf Empfehlung gleich noch im Capitol of Alaska – hier kann jeder rein und sich das Gebäude von innen (nicht die Büros und Sitzungssäle) und die Bilder und Fotos, die an den Wänden hängen anschauen. Als wir rein sind, saß ein netter älterer Herr am Einlass und hat uns erklärt, dass wir uns für eine geführte Führung am Nachmittag durchs Haus eintragen könnten, aber er meinte gleich, dass das auch gut ohne Führung geht. Er hat uns dann einen Anstecker mit Husky bzw. der Alaska Flagge geschenkt. Wir haben uns dann so nett unterhalten, wo wir her sind und dass wir heute schon einen Bären gesehen haben. Da kam dann einer von der Security und hat uns ein Video gezeigt, das er vor ein paar Tagen im Capitol aufgenommen hat… mit einem jungen Bären, der vor den Glastüren des Hintereingangs unterwegs war und sich auch auf die Hinterfüße gestellt hat und genau geschaut hat, ob er nicht etwas zum Fressen findet. Hat total süß ausgesehen … aber Achtung, es sind doch wilde Tiere, die man auf keinen Fall füttern darf!
Heute ging es noch auf den Mt. Roberts hoch – ca. 7 km einfach. Die Aussicht ist an klaren Tagen sicher sehr beeindruckend. Wir hatten allerdings teilweise noch wolkenverhangene Berge, so dass nur immer wieder schneebedeckte Gipfel durchblitzten und gegen später konnte man doch noch Juneau unten sehr schön sehen.
10.6.: Heute stand der beindruckende Mendenhall Glacier auf dem Programm. Wir waren erst gegen 9 Uhr am Parkplatz und offensichtlich waren alle Passagiere der 3 Kreuzfahrtschiffe, die noch in Juneau vor Anker liegen auch alle da. Nach einem relativ schnellen Besuch beim Nugget Wasserfall haben wir noch eine sehr schöne Wanderung (fast allein 😊) über den East Glacier Trail mit seinen beeindruckenden Ausblicken auf den Gletscher durch den bemoosten Regenwald hindurch gemacht.
Der Mendenhall Glacier wird aus dem knapp 4.000 qkm großen Juneau Icefield gespeist, wie weitere 38 große und ca. 100 kleinere Gletscher. Der Mendenhall Glacier verliert jährlich 10 bis 15 Meter.
Ein sehr schöner und mega entspannender Ort ist „Shrine of St. Therese“ – eine wunderschöne Kirche auf einer kleinen mit dem Festland verbundenen Insel. Ein Ort zum Ruhen und Relaxen.
Da nachmittags dann noch Zeit war, sind wir auf die gegenüberliegende Seite von Juneau über den Gastineau Channel nach Douglas und ein Stück den Treadwell Ditch Trail gelaufen. Hierbei handelt es sich um eine alte Wasserleitung bzw. Wassergraben, der in einen Wanderweg umfunktioniert wurde, nachdem Anfang des 20. Jahrhunderts die Goldmine in Douglas geschlossen wurde.
11.6.: Der Trail auf den Mt. Juneau bietet wahnsinnig schöne Ausblicke auf schneebedeckte Berge und Gipfel, auf Juneau und auf den Gastineau Channel, der zwischen Juneau und Douglas liegt. Es ist wirklich atemberaubend. Der Aufstieg ist zwar teilweise recht steil und geht auch über kleinere Schneefelder, ist aber sehr gut machbar und absolut jede Mühe wert! Wir rasten auf dem Gipfel und genießen die Stille. Nach über 1.000 hm und ca. 12 km sind wir nach ca. 5,5 Stunden wieder am Ausgangspunkt unten. Auf dem Weg hatten wir noch 2 Wildlife Begegnungen: ein großer und ein kleiner Schwarzbär, die zusammen auf unserem Trail unterwegs waren, uns gesehen haben und dann ganz schnell ins Gebüsch sind. Und dann noch das Nationaltier Alaskas, ein Ptarmigans (Schneehuhn) mit Jungen.
12.6.: Das State Museum in Juneau hat eine interessante Daueraustellung zur Geschichte Alaskas und zeigt, wie die ersten Bewohner (u.a. Tlingit, Haida,…) gelebt haben, wie es mit den russischen Pelzhändlern und Robbenfängern war und dann die USA Alaska übernommen haben. Sehr empfehlenswert, ein Besuch in diesem Museum.
Anchorage
13.6.: Abreise aus Juneau – um 13:07 Uhr geht der Flieger nach der mit knapp 300.000 Einwohnern größten Stadt Alaskas, Anchorage. Alaska hat insgesamt etwas mehr als 700.000 Einwohner und ist 4x so groß wie Deutchland. Der Flug dauert 1 Stunde und 45 Minuten. Wir liefern morgens den kleinen Toyota bei Arnold ab und er ist wieder so nett und bringt uns zum Flughafen…. und mein Cousin Andrew holt uns in Anchorage vom Flughafen ab. 😊 (uns geht’s wirklich gut!!)
Andrew hat Chicken Pie, etwas typisch Amerikanisches für uns gekocht und danach gab’s Apple Pie als Nachspeise. Somit eine typisch amerikanische Mahlzeit.
Es war total nett, Andrew, Mia und die Jungs, nach so langer Zeit wieder zu sehen. Andrew und Mia haben sich fast nicht verändert, die Jungs sind ziemlich in die Höhe geschossen und sehr erwachsen geworden.
14. 6.: morgens gehen wir auf den Wolverine Trail im Chugach State Park. Übersetzt heißt das Vielfraß 😊. Andrew wollte ursprünglich mitkommen, hat es dann aber doch gelassen; er meinte, er wäre außer Übung… nachdem er wahrscheinlich mit Arnold gesprochen hatte, der meinte dass wir sehr fit wären. So sind wir allein los und haben prompt auch das Bärenspray bei Andrew zu Hause vergessen. Der Trail war wunderschön, mit atemberaubendem Ausblick von der Spitze auf die anderen schneebedeckten Gipfel in der Umgebung und auch auf die Bucht des Cook Inlet. Anfangs ging es recht gemäßigt durch den Wald hoch. Später wurde es relativ steil und war auch mit Geröll, so dass man aufpassen musste, beim Hochgehen. Ein kleines Stück war dabei, wo wir durch Schnee laufen mussten. Die Mühe des Aufstiegs über circa 1000 Höhenmeter und rund 6 km einfach hat sich definitiv gelohnt. Wir haben ungefähr viereinhalb Stunden reine Gehzeit gebraucht und oben am Gipfel eine schöne Pause eingelegt. Morgens war auf dem Trail noch nicht viel los. Als wir wieder runter sind, sind uns immer mehr Leute und viele mit Hunden entgegengekommen.
Am Nachmittag hatte Andrew ein kleines Flugzeug gebucht, einen Dreisitzer. Wir haben von ihm einen wunderbaren Rundflug über die Umgebung und die Berge von Anchorage bekommen. Es ist einfach atemberaubend, von oben so nahe an diesen majestätischen Bergen der Chugach Mountains und dieser unglaublichen Gletschern (Portage und Knik Glacier u.a.) zu sein. Die schneebedeckten Gipfel sind einfach nur einzigartig. ein richtig tolles Erlebnis. … und das am Geburtstag von Wendelin. 😊 Ich durfte ja nichts sagen, aber abends habe ich das Geheimnis doch gelüftet. Mia hat sich sehr gefreut, dass Wendelin am gleichen Tag wie der Amerikanische Präsident Geburtstag hat.
Ich glaube, man merkt, dass ich mich gar nicht entscheiden konnte, welche Bilder in den Beitrag sollen, da es landschaftlich einfach so wunderschön war und wir nochmal viele Bilder gehabt hätten, die mindestens genauso schön sind.
Und abends hat Andrew wieder etwas sehr typisch Amerikanisches gekocht: Burritos – und die waren wieder mega lecker!!
Die Jungs haben sich dann auch noch zu uns gesetzt und etwas gegessen, bevor sie dann wieder mit ihren Mountainbikes los sind. Roman und Andrew John sind wirklich sehr angenehme Zeitgenossen. Wir sind gespannt, was wir in Zukunft noch von den beiden hören oder mitbekommen.
Wir haben uns mega wohl und wie zu Hause bei Andrew und Mia gefühlt. Die beiden sind wirklich ganz tolle Gastgeber und Andrew ist wirklich ein sehr guter Koch!… und ein hervorragender Pilot! Auch wenn er behauptet, dass wir eine seiner zwei schlimmsten Landungen miterlebt hätten. Für uns war es das Highlight unserer elfwöchigen Reise.
Homer
15. Juni: morgens hat Andrew uns noch ein typisch amerikanisches Frühstück gemacht: Pancakes mit Blueberries, die in kanadischen Maple Sirup getränkt sein müssen.
Und dann geht es auf die Reise nach Homer auf der Kenai Peninsula. Die Fahrt unterbrechen wir auf halber Strecke und laufen auf Empfehlung von Andrew und Mia zu den Russian River Falls. Auch wieder ein sehr schöner Trail, an dessen Ende wir tatsächlich auch Lachse gesehen haben, die zurück zu ihren Laichgründen unterwegs waren. Unglaublich, wie sie die Stromschnellen hoch springen können … und unglaublich, dass sie nach einem Leben im Ozean genau wissen, in welchen Fluss sie zurück zu ihrem Ursprung zum laichen müssen.
Für morgen haben wir über Rainbow Tours eine Fahrt gebucht, beziehungsweise ein Event, wo wir hoffentlich sowohl Wildlife auf dem Wasser sehen werden und auch nach Seldovia kommen. Das soll ein sehr netter Ort sein, den uns Andrew und Mia empfohlen haben. Die meisten Orte hier haben einen russischen Ursprung. Hier waren bis vor ca. 200 Jahren russische Pelzjäger und Fischer ansässig. Homer wird auch „Welthauptstadt des Heilbuttfischens“ oder auch „Ende der Straße genannt“… und Seldovia ist bekannt für große Heringsvorkommen und wohl auch für Blaubeeren 😊.
16.6.: Die Tour geht vom Hafen auf dem Homer Spit, einer 6,5 km langen Landzunge, die sich in die Kachemak Bay erstreckt los.
Mit Rainbow Tours geht es in die Kachemak Bay erst mal zur Gull Island Bird Rookery (Vogel Kolonie). Hier sind bis zu 15.000 Seevögel, die ihre Nester haben und brüten.
Davor haben wir ein nettes Seeotter Paar im Wasser gesehen. Die sahen recht putzig aus, wie sie da auf dem Rücken liegend mit den Vorderpfoten ihr Futter gehalten und daran genagt haben.😊…außderdem noch Weisskopfseeadler und Papageientaucher.
Auf dem Boot sind wir dann mit 2 amerikanischen Schwestern ins Gespräch gekommen. Eine der beiden lebt in Anchorage und ist Vulkanologin. Sie meinte, dass es hier immer noch aktive Vulkane gäbe. Die Schwester war aus New York, Manhattan. Ein Teil der Eltern ist aus Tschechien eingewandert. Daran sieht man auch wieder, dass USA ein typisches Einwanderungsland ist.
Morgens ist es auf dem Boot doch noch recht frisch und wir haben ein paar Lagen übereinander angezogen. Vom Boot aus haben wir wieder eine wunderbare Aussicht auf die Berge. Die Fahrt geht weiter durch die Eldred Passage, an Yukon Island und Elephant Island vorbei und weiter nach Seldovia.
Hier handelt es sich um ein verträumtes Fischerdorf, das wegen seinen großen Heilbuttfängen sehr bekannt ist. Am Hafen sehen wir auch ein junges Mädchen, das ihren heutigen Fang ausnimmt und für das Abendessen reinigt. Sie meinte, dass das der beste Fisch überhaupt wäre. In Seldovia gehen wir an Land und nutzen die Zeit, uns den historischen Teil des Ortes anzuschauen. Die alten Häuser sind auf Pfählen an der Seldovia Lagoon gebaut. Allerdings mussten sie nach dem großen Karfreitagsbeben 1964 wieder aufgebaut werden. Das war ein Beben der Stärke 9,2 auf der Richterskala und hat über 4 Minuten gedauert. Durch das Beben sind bis zu 64 Meter hohe Tsunami Wellen entstanden, die nicht nur Seldovia und Homer ausgelöscht haben, auch Anchorage wurde u.a. fast komplett zerstört und fast 170 Menschen kamen ums Leben. In dem 3.600 km entfernten Vancouver hat die Space Needle durch die Macht des Bebens noch geschwankt. Dazu muss man wissen, dass Alaska auch am Ring of Fire liegt.. und hier 2 tektonische Platten aufeinandertreffen: die Pazifische schiebt sich unter die Nordamerikanische Platte.
In Seldovia hatten wir noch eine ganz nette Begegnung mit einem älteren Herrn, der uns stolz sein Gewächshaus gezeigt hat. Er heißt „Fleckenstein“ mit Nachnamen und meinte, seine Urgroßeltern würden auch aus Deutschland stammen… er kann aber leider kein Deutsch mehr.
Whittier – Valdez
18.6.: Die Fahrt nach Whittier war recht spannend, vor allem, als es durch den einspurigen Whittier Tunnel (Anton Anderson Memorial Tunnel) durch den Maynard Mountain geht. Durch diesen Tunnel fahren nicht nur Autos, Busse und RVs, auch Züge fahren hier durch. Immer im Halbstunden-Takt geht’s erst in die eine, dann in die andere Richtung. D.h. wir hatten immer von halb bis dreiviertel einer Stunde, um durch den Tunnel nach Whittier zu fahren. Die Gegenseite von der vollen bis zu viertel der Stunde – von morgens 5 Uhr 30 bis nachts 23 Uhr 30.
Im zweiten Weltkrieg war Whittier ein wichtiger Militärstützpunkt der USA mit Hafen (Camp Sullivan) und die Zug Trasse wurde 1943 bis nach Whittier gebaut, so dass Whittier der Zugang der U.S. Soldaten nach Alaska wurde. Whittier war auch während des kalten Kriegs Militärstützpunkt und verfügt über einen Tiefwasserhafen. Wegen der strategischen Lage Alaskas ist das Militär hier nach wie vor stark präsent.
Als Andrew gesagt hat, dass Whittier nur aus einem Haus bestünde, habe ich noch gelacht… es ist aber tatsächlich so, dass es hier ein großes (14-stöckiges) Gebäude (Begich Towers) mit über 150 Wohneinheiten (das war früher wohl eine Kaserne) gibt, und ansonsten nur die Läden / Tourbüros für Touristen. Lustig ist auch, dass es einen Tunnel von den Begich Towers zur daneben liegenden Schule gibt, damit die Kinder bei jedem Wetter trockenen Fusses zur Schule gehen konnten. Wie sagte Andrew: „egal wie schlecht das Wetter ist, shittier is Whittier“😊
Es steht noch ein altes großes Gebäude, das Buckner Building, das aber nicht mehr bewohnt ist. Diese beiden Gebäude waren früher mal die größten Gebäude Alaskas.
Seit der Whittier Tunnel im Jahr 2000 eröffnet wurde, ist Whittier auch ein Hafen für für One-Way Kreuzfahrten von Anchorage nach Vancouver.
Wir sind morgens noch auf den Portage Trail hoch gegangen, um einen Blick auf den Portage Glacier bei strahlendem Sonnenschein zu genießen.
Um 13:15 Uhr geht’s dann spätestens zur Fähre, um in 6 Stunden nach Valdez zu fahren.
Valdez ist vermutlich den meisten von Euch noch ein Begriff wegen des Unglücks 1989 „Exxon Valdez“, der Öltanker, der hier in der Nähe havarierte und rund 42.000 Kubikmeter Rohöl ins Meer flossen. Hier in Valdez kommt die Pipeline aus dem hohen Norden, aus Prudhoe Bay an und die meisten Menschen leben hier vom Umschlag von Erdöl. Größter Arbeitgeber ist Exxon Mobil.
McCarthy / Kennicott
19.6.: Es geht über die McCarthy Road knapp 100 km über eine teilweise heftige Schotterpiste, bis wir in dem sehr malerischen kleinen McCarthy ankommen. McCarthy wurde als Vorort für Kennicott gegründet, um das Laster aus dem Bergwerksdorf Kennicott herauszuhalten. In dem ca. 8 km entfernten Kennicott war ein Kupferbergwerk, wo aus drei oder vier verschiedenen Minen Kupfer über Kennicott mit dem Zug nach Valdez zur Küste verschifft wurde. Und McCarthy war dann der Ort, in dem es Saloon und leichte Mädchen gab, da die Minenbetreiber nicht wollten, dass es in Kennicott Ablenkung gibt. Die Investoren waren übrigens JP Morgan und Guggenheim. Lustig ist, dass es durch einen Schreibfehler bei der Eintragung zum Kennecott Copper Corporation wurde.
Kennicott ist teilweise verfallen. Eigentlich wollte die Bergwerksgesellschaft die Hütten alle zerstören, um etwaigen Entschädigungsansprüchen aus dem Weg zu gehen, falls jemandem in einer der verfallenen Hütten etwas zustoßen sollte. Inzwischen haben sie aber erkannt, dass man den alten Ort mit den historischen Hütten auch touristisch nutzen kann und haben angefangen, den Ort wieder zu sanieren. Das ehemalige Bergwerk steht recht imposant am Hang auf mehreren Ebenen – insgesamt ca 14 Stockwerke. Uns ist auf unserem Hike zurück nach McCarthy ein sehr netter Amerikaner noch über den Weg gelaufen, der unweit von Kennicott lebt. Er hat uns gleich seinen Traumort gezeigt, mit Blick auf den Gletscher, der vor 40 Jahren, als sie hergezogen sind, noch das Tal bedeckt hat. Heute sind nur noch die Ausschüttungen bzw. Ablagerungen der Muränen zu sehen und das Gletscherende ist ca. 3 km weiter oben.
Mose, der Amerikaner hat einen traumhaften Garten und hat sich drei kleine Häuser rein gebaut. Eines davon, das neueste, ist etwas größer. In einem der anderen Blockhäuser haben sie mit den Kindern gelebt. Es gab nur einen Raum unten zum wohnen und leben (ca. 25 – 30 qm) und oben Schlafmöglichkeit. In einem separaten Blockhaus daneben hatten sie die „Schule“, wo Mose und seine Frau die Kinder zwei Jahre lang daheim unterrichtet haben. Mose ein inzwischen pensonierter Lehrer, der aber gern im Winter an seiner alten Schule in Anchorage aushilft. An dem Tag, wo wir ihn getroffen haben, hat er kurz davor am Chitina River (2 Stunden über die Schotterstrasse!) und hat einen wunderbaren Lachs gefangen, den der uns stolz gezeigt hat.
Die Wanderung vom Parkplatz vor der Brücke (man kann nur über eine Fußgängerbrücke nach McCarthy und Kennicott) nach Kennicott hat sich auf jeden Fall gelohnt! Es waren circa 20 km hin und zurück bei mittlerweile 27 °C. Das war auch wieder eine sehr gute Empfehlung von Andrew!
Denali Highway
20.6.: Auch auf Empfehlung von Andrew fahren wir den Denali Highway zu den Tangle Lakes und weiter zum Denali Nationalpark. Die Tangle Lages liegen irgendwo mitten neben dem Denali Highway sehr malerisch in einer wunderschönen, weiten Landschaft! Der Denali Highway ist ein absolutes Muss für jeden Alaska Besuch, da man hier so wunderschöne weite und unberührte Landschaften mit Blick auf hohe weiße Berge zu sehen bekommt, die es vermutlich sonst nirgends auf der Welt gibt.
Auf dem Weg ging plötzlich erst Wendes, dann bei meinem Handy der Alarm los mit einer „Wildfire Warnung“ westlich des Park Highways. Wir wussten erst gar nicht, wie uns geschieht… sind dann noch bis zum Campground weitergefahren. Hier meinten sie, dass Denali Borough ein sehr großes Gebiet wäre und sie hätten noch nie neben dem Park Highway ein Feuer erlebt.
Denali, Fairbanks und Anchorage
Die nächsten Tage sind wir erst noch im Denali National Park und machen 2 schöne Wanderungen mit beeindruckenden Ausblicken auch auf den Denali (mit 6.190 Metern höchster Berg Nordamerikas) bevor es dann zur Verwandtschaft nach Fairbanks und dann wieder zurück zu Andrew und Mia nach Anchorage geht.
In Fairbanks treffen wir Tante Marie, die mit ihren 87 Jahren sehr fit und voller Energie ist. Es war richtig schön, sie und meine Cousinen Susi und Greta und Cousin Raymond mit ihren Familien nach so langer Zeit wiederzusehen.
Von Fairbanks haben wir noch einen Ausflug nach Chena Hot Springs gemacht und das warme Wasser an einem trüben Tag genossen. Wandern war hier wegen der vielen Moskitos leider nicht möglich. Nach ein paar Metern waren wir über und über voll mit den Stechfliegen 🙈
Lohnenswert in Fairbanks ist auf jeden Fall ein Besuch im Museum of the North und in Alaska Land! Es gibt interessante Ausstellungen zu ursprünglichen Bevölkerungen, wie den Athabasken, Yupik, Innuit, Tlingit u.a. Und auch Blockhäuser aus den alten Zeiten in Downtown Fairbanks.
Sonntag sind wir mit Andrew und Mia noch zum beeindruckenden Matanuska Glacier gefahren, der als einziger Gletscher mit dem Auto zugänglich ist. Und an unserem letzten Tag in Alaska, am Montag sind wir dann den Coastal Trail, den Planeten Weg nach Anchorage gelaufen. Auf dem Weg haben wir viele Langläufer gesehen, die auf Rollen trainiert haben. Hier gibt es unendlich viele Langlauf Loipen.
Dienstag geht’s dann wieder zurück nach Frankfurt, mit Ankunft am Mittwoch, wegen der Zeitverschiebung
